Am 03.Dezember hat Violetta Bock für die Linksfraktion im Bundestag ein Fachgespräch zum Thema Wärme-Contracting ausgerichtet. Wärme-Contracting ist ein Geschäftsmodell, bei dem Vermieter den Betrieb und Instandhaltung ihrer Heizungsanlage auslagern. Die daraus folgenden Forderungen des Wärmelieferanten kann der Vermieter dann zu 100 Prozent an die Mieter weitergeben. In manchen Fällen zahlt der Contractor zusätzlich mehrere hundert Euro monatliche Pacht für den Heizungskeller.
Grundsätzlich könnte Wärme-Contracting ein sinnvoller Weg sein, um die schwierige Aufgabe einer energetischen Sanierung und Heizungstausch an Fachleute auszulagern. Die Realität sieht jedoch anders aus: Bei der Umstellung auf Wärme-Contracting sind Mieter*innen praktisch nicht geschützt. Sie haben weder Entscheidungsmacht über den Wärmevertrag, der zwischen Vermieter und Contractor geschlossen wird, noch Kontrolle über die entstehenden Kosten.
Um zu diskutieren, wie wir Mieter*innen besser schützen können, lud die Linksfraktion Florian Munder (VZBV), Sabine Schuhrmann und Anna Wolff (Deutscher Mieterbund) und Franziska Schulte und Sebastian Bartels (Berliner Mieterverein) ein. Zusammen haben wir konkrete Verbesserungsvorschläge diskutiert.
Wenn der Umstieg auf erneuerbare Energien gelingen soll, und nicht zur Kostenfalle für Mieter*innen werden soll, braucht es klare gesetzliche Unterscheidungen zwischen klassischer Fernwärme und Contracting. Wir fordern transparente Kostenaufstellung, strengere Aufsicht über Fernwärmepreise sowie eine klare Entflechtung von Unternehmen, damit Contracting nicht zur versteckten Kostenfalle für Mieter*innen wird.
Das Fachgespräch markiert den Auftakt unserer parlamentarischen Arbeit zu Wärme-Contracting. Nun werden wir die Diskussion weiterführen und an konkreten Lösungen arbeiten, damit Klimaschutz nicht auf Kosten der Mieter*innen geht.


